„Die Zukunft in den Blick nehmen!“ – Der LVkE wählt neuen Vorstand

München, 21.09.2022 – In seiner turnusmäßigen Mitgliederversammlung blickt der Landesverband auf vier intensive, erfolgreich gestaltete Jahre zurück und stellt sich gleichzeitig durch die Wahl eines neuen Vorstandes nachhaltig für die Zukunft auf!

Ob SGB VIII Reform, Corona, Flüchtlingskrise oder die Aufarbeitung der Schicksale ehemaliger Heimkinder – bei all diesen wichtigen Themen schritt der LVkE stets mutig voran und konnte somit wichtige und hörbare Impulse für die Menschen setzen, die Hilfe benötigen. Genau das betonte der amtierende Vorsitzende Michael Eibl in seiner Eröffnungsrede durch ein Gleichnis vom Weinstock und den Reben, die neue Früchte bringen. Für ihn beinhaltet dieses Gleichnis Wachstum und Entwicklung, insbesondere in Verbindung mit unseren christlichen Werten – denn „wir müssen auch mit unseren spirituellen Wurzeln in Verbindung bleiben“, so der LVkE-Vorsitzende.

Fachlichkeit und Spiritualität, diese zwei Themen zogen sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung, den Anja Sauerer, Leiterin des Antonia-Werr-Zentrums in St. Ludwig, in ihrem anschließenden Impulsvortrag mit dem Titel „Die Bedeutung und Wichtigkeit von Spiritualität in einer traumasensiblen Pädagogik“ wieder aufnahm: Denn laut der Expertin liegt ein wesentlicher Aspekt einer spirituellen Traumapädagogik in der Aufgabe, die jungen Menschen zuerst wieder mit sich und darüber mit ihrem unversehrten Wesenskern in Verbindung zu bringen.

Die Pädagog*innen sieht Sauerer vor der Herausforderung, wahrhaftig mit den Sinnfragen in Resonanz zu gehen, die traumatisierte Kinder und Jugendliche stellen. Dies erfordere ein hohes Maß an Selbstreflexion seitens der Fachkraft. Dem LVkE und seinen Mitgliedseinrichtungen empfahl Anja Sauerer zum Schluss ihres spannenden Vortrags, die gesellschafts- und sozialpolitische Dimension einer traumasensiblen Spiritualität in seine Arbeit miteinfließen zu lassen.
Das lesenswerte Abstract zum Vortrag von Frau Sauerer finden Sie unten an den Artikel angehängt.

Im weiteren Verlauf der Mitgliederversammlung nahm sich der Landesverband Zeit, die internen und externen Meilensteine der letzten Jahre zu reflektieren. Als besonderes Highlight wurde hierbei die 100+1 Jahr Feier in Verbindung mit der Imagekampagne „Fragt doch mal uns!! ausgemacht. So zeigte sich der LVkE-Vorsitzende Michael Eibl mit dem Verlauf und den Ergebnissen der Kampagne höchst zufrieden, denn „wir haben mit der Kampagne ein breites Netzwerk erreicht“.

Netzwerkarbeit – dieses Wort blieb auch weiterhin bestimmend: Denn in der Rückschau wurde deutlich, wie engmaschig und intensiv der Landesverband und seine Gremien auf fachlicher, kirchlicher und politischer Ebene mittlerweile vernetzt sind, und dies quer durch alle Themen, die für die Weiterentwicklung der Hilfen zur Erziehung von fundamentaler Bedeutung sind. „Nur wenn man Lobbyarbeit intensiv betreibt, kann man Erfolg haben“, so Eibl, der forderte, die Qualität der Erziehungshilfen, auch im Angesicht aller drohenden Erschwernisse, auch weiterhin im Fokus zu behalten.

LVkE-Geschäftsführerin Petra Rummel ist mit der Arbeit des Verbandes mehr als zufrieden. Das liege aber vor allem an den Mitgliedseinrichtungen, den Gremien und den hochengagierten und kompetenten Kolleg:innen, ohne die dies nicht möglich gewesen wäre.

Im Anschluss an die Rückschau schloss sich der spirituelle Faden der Veranstaltung zu einem Kreis, denn die LVkE-Vorstandsmitglieder Johannes Ebertseder und Emil Hartmann stellten die Ergebnisse des verbandsinternen Arbeitskreises „Christliches Profil und Wertehaltung“ vor, der sich in vielen intensiven Sitzungen mit der theologischen Positionierung des Landesverbands auseinandergesetzt hatte. Hieraus ließen sich wichtige Impulse und Leitsätze entwickeln, die laut Hartmann u.a. die Fragestellung beinhalten, mit welcher Haltung der LVkE und seine Einrichtungen jungen Menschen unter christlichen Blickpunkten begegnen könne, trotz oder gerade im Kontext der aktuellen Kirchenkrise. Diese Gedanken werden zeitnah auf Impulskarten zusammengefasst und den Mitgliedseinrichtungen für die weitere praktische Arbeit zur Verfügung gestellt.

Zentraler Punkt der Mitgliederversammlung war die Wahl eines neuen Vorstandes. Der Landesverband konnte hierbei auf einen Pool von hochkompetenten und engagierten Kandidat:innen zurückgreifen, die Wahl des neuen 15-köpfigen Vorstandes des LVkE führte zu einigen Wechseln in diesem wichtigen Gremium.

Als Vorsitzender und 1. bzw. 2. Stellvertreter wurden die bisherigen Akteure Michael Eibl (Vorsitzender) sowie Markus Mayer (1. Stellvertreter) und Joachim Nunner (2.Stellvertreter) bestätigt – ein großer Vertrauensbeweis und Beleg für die bisherige gute und erfolgreiche Arbeit!
Der LVkE freut sich über einen so vielfältigen, hochkarätigen und tatkräftigen Vorstand:
Herzlichen Glückwunsch! Wir wünschen allen Mandatsträgern für die nächste Wahlperiode viel Erfolg, Fortune und allzeit Gottes Segen!

v.l.n.r.: Emil Hartmann, Karl-Heinz Weiß, Willibald Neumeyer (Foto: LVkE)

Zum Abschluss der Veranstaltung wurden die verdienten und ausscheidenden Vorstandsmitglieder geehrt. Der Landesverband bedankt sich ganz herzlich bei Herrn Willibald Neumeyer, Herrn Gerhard Kapfhammer, Herrn Karl-Heinz Weiß, Frau Angelika Gabriel, Frau Verena Vettermann, Herrn Prof. Dr. Hermann Sollfrank, Herrn Emil Hartmann, Herrn Stephan Dauer und Frau Franziska Meszaros für die jahrelange erfolgreiche, kompetente und nachhaltige Arbeit, die tiefe Fußspuren hinterlassen hat.

Besonders zu erwähnen sind an dieser Stelle Herr Emil Hartmann, Herr Willibald Neumeyer und Herr Karl-Heinz Weiß, die über zwei Jahrzehnte hinweg die Entwicklung des Landesverbandes und der Hilfen zur Erziehung wesentlich mitgeprägt haben. Wir vom LVkE wissen ihr Wirken und ihre Verdienste zu schätzen, ein herzliches „Vergelt’s Gott“ für die wertvolle gemeinsame Zeit und alles Gute für die weitere Zukunft!

In seinem Schlussresümee würdigte der alte und neue LVkE-Vorsitzende Michael Eibl den Status Quo, wies aber zugleich auf die kommenden Herausforderungen hin und mahnte, die nächste Wahlperiode auch dafür zu nutzen, den Nachwuchs im Landesverband voranzubringen. „Dies ist fundamental wichtig für den LVkE!“, so Eibl.

Über die Bedeutung und Wirkkraft von Spiritualität in einer traumasensiblen Pädagogik