Starker Austausch für starke Hilfen: Fachforen des LVkE fördern Austausch zwischen Praxis und Politik

München, 16.05.2025 – Wie können Beratungs- und ambulante Dienste besser vernetzt, Versorgungslücken geschlossen und sozialräumliche Ansätze gestärkt werden? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt des Austauschtreffens der Fachforen Beratungsdienste und Ambulante Dienste des LVkE – mit wertvollen Impulsen aus der Praxis und einem offenen Ohr seitens des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales. Ein wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung der Hilfen zur Erziehung in Bayern.

Fachforum Beratungsdienste und Ambulante Hilfen: Gemeinsam stark für die Zukunft der Jugendhilfe in Bayern

Im Rahmen eines intensiven und konstruktiven Austauschs trafen sich am Mittwoch Fachkräfte aus Beratungsdiensten und ambulanten Hilfen zum Fachforum des LVkE im Erziehungshilfezentrum Adelgundenheim in München. Ziel der Veranstaltung war es, aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven im Bereich der Hilfen zur Erziehung (§§ 27 ff. SGB VIII) gemeinsam zu diskutieren und praxisnahe Lösungsansätze an zu erörtern.

Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch von Laura Demurtas vom Referat V 2 – Jugendhilfe des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales. Die Teilnahme des Ministeriums unterstrich die Bedeutung eines engen Austauschs zwischen Praxis und Politik, um tragfähige Antworten auf drängende Fragen der Erziehungshilfen zu finden.

Gemeinsame Herausforderungen – gemeinsame Lösungen

Zentrale Themen der Fachforen waren unter anderem die Sicherung und der Ausbau der Versorgungsstrukturen für benachteiligte Kinder, Jugendliche und deren Familien in Bayern. Dabei wurde deutlich: Der Fachkräftemangel, die steigende Komplexität von Hilfefällen sowie zunehmende Bedarfe im Sozialraum fordern nicht nur Träger und Fachkräfte heraus, sondern auch die Planungsebene auf kommunaler und staatlicher Seite.

Ein wichtiges Anliegen des Austauschs war es daher, Schnittstellen zwischen unterschiedlichen Akteuren und Systemen sichtbar zu machen. Wie können Beratungs- und ambulante Dienste noch wirksamer miteinander vernetzt werden? Welche Potenziale liegen in einer engeren Abstimmung von Jugendhilfeplanung und Sozialraumplanung? Und wie kann es gelingen, bestehende Angebote zielgerichtet und bedarfsgerecht weiterzuentwickeln?

Sozialraumorientierung als Leitprinzip

Einigkeit herrschte unter den Teilnehmenden darin, dass sozialraumorientierte und die stärkere Ausrichtung auf präventive Ansätze ein zentrales Element zukünftiger Versorgungsstrategien darstellen müssen. Es geht darum, vorhandene Ressourcen im Lebensumfeld von Familien zu identifizieren und sinnvoll zu verknüpfen – sei es durch niedrigschwellige Beratungsangebote wie die der Erziehungsberatung, durch Kooperationen ambulanter Hilfen mit Schulen und psychosozialen Gesundheitsdiensten.

Dazu gehört auch, Angebote im Sozialraum stärker zu koordinieren und Doppelstrukturen zu vermeiden. Ein verlässlicher Austausch aller Beteiligten ist dabei unerlässlich. Die Rolle der Jugendhilfeplanung als verbindendes Element wurde in diesem Zusammenhang ebenso betont wie der Bedarf an klaren Steuerungsinstrumenten und Rahmenbedingungen seitens der öffentlichen Träger.

Impulse aus der Praxis für die Landesebene

Ein besonderes Signal der Wertschätzung war die aktive Beteiligung Laura Demurtas der Abteilung Jugendhilfe des Bayerischen Sozialministeriums. Im Dialog mit den Fachkräften nahm die Ministeriumsvertretung zentrale Anliegen und Fragestellungen aus der Praxis auf – darunter etwa den Bedarf nach einer klareren Definition der Aufgaben der Aufsuchenden Erziehungsberatung sowie die Notwendigkeit, transparente und einheitliche Kriterien für ambulante Fachleistungsstunden zu entwickeln.

Dieses konstruktive Miteinander zwischen Praxis und Landesebene unterstreicht die Bedeutung von Foren wie diesen – als Orte des fachlichen Austauschs, der gegenseitigen Verständigung und der gemeinsamen Gestaltung tragfähiger Zukunftsperspektiven in der Kinder- und Jugendhilfe.

Perspektiven für die Weiterarbeit

Die Fachforen machten deutlich, wie groß das Engagement der Fachkräfte insgesamt in diesem Feld ist – und wie wertvoll der Dialog zwischen unterschiedlichen Professionen und Systemebenen sein kann.

Als Ergebnis bleibt: Die Herausforderungen im Bereich der Hilfen zur Erziehung sind komplex – aber mit gemeinsamen Anstrengungen, einer klaren sozialräumlichen Ausrichtung und kontinuierlichem Dialog lassen sich tragfähige Lösungen entwickeln. Der LVkE wird diesen Prozess weiter aktiv begleiten und als Plattform für Austausch, Vernetzung und fachliche Weiterentwicklung zur Verfügung stehen.

Die Themen aus der Fachpraxis in die weiteren Überlegungen und Prüfprozesse in das Sozialministerium einzubringen, um eine bedarfsgerechte und fachlich fundierte Weiterentwicklung der Hilfen zur Erziehung in Bayern zu unterstützen, ist dem LVkE ein wichtiges Anliegen – gemäß dem Motto “ Fragt doch mal uns!“.

Für das leibliche Wohl sorgte das Team des Erziehungshilfezentrums Adelgundenheim.

An der Veranstaltung waren die Mitglieder der Fachforen ambulante Dienste und Erziehungsberatung des LVkE sowie als Gast Laura Demurtas vom Referat V 2 – Jugendhilfe des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales beteiligt. Ein herzlicher Dank an alle Mitwirkenden!