„Wir haben viel geschafft!“ – 64 % der Geflüchteten erfolgreich integriert

Kinder- und Jugendhilfe leistet entscheidenden Beitrag

München, 11.09.2025 – Zehn Jahre nach Angela Merkels Satz „Wir schaffen das“ zieht der Landesverband katholischer Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen in Bayern (LVkE) eine eindrucksvolle Bilanz: Rund 64 Prozent der Geflüchteten in Deutschland sind heute in Ausbildung, Arbeit oder Schule integriert – ein Erfolg, den der Verband maßgeblich auch der Kinder- und Jugendhilfe zuschreibt. Bei den jungen Geflüchteten seien deutlich höhere Integrationsquoten zu erwarten. Das Forschungsprojekt „Nachhaltig geflüchtete junge Menschen versorgen“ des BVkE möchte im Rahmen des Projektes die Wirksamkeit und die Nachhaltigkeit von Kinder- und Jugendhilfemaßnahmen für die Zielgruppe der unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten wissenschaftlich überprüfen.

In Spitzenzeiten gab es in Bayern über 9.000 unbegleitete minderjährige Geflüchtete (umA). Allein die Einrichtungen des LVkE begleiteten rund 3.000 dieser jungen Menschen auf ihrem Weg – mit großer Wirkung. Etwa dieselbe Anzahl betreuten die Einrichtungen der evangelischen Jugendhilfe. Eine Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bestätigt: Die Beschäftigungsquote der 2015 zugezogenen Schutzsuchenden lag Ende 2024 bei 64 Prozent, nur knapp unter dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.

„Zehn Jahre nach ‚Wir schaffen das‘ sehen wir: Rund 64 % der Geflüchteten sind integriert – aus unseren unmittelbaren Analysen wissen wir, dass die Integrationszahlen bei den unbegleiteten Minderjährigen noch höher sind. Das ist ein Erfolg, auf den wir in Bayern stolz sein können. Ohne die Kinder- und Jugendhilfe wäre das nicht möglich gewesen,“ betont Michael Eibl, Vorsitzender des LVkE.

Der LVkE betont: Die Erfolge sind kein Zufall, sondern das Ergebnis einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Bund, Ländern, Kommunen, Arbeitgebern und der freien Wohlfahrtspflege. Die praktische Erfahrung zeigt: Integration gelingt besonders dort, wo junge Menschen schulisch und beruflich gefördert, von engagierten Fachkräften begleitet und vor Ort durch Ehrenamt und Vereine unterstützt werden. Gleichzeitig gefährden unsichere Aufenthaltstitel, langwierige Verfahren und bürokratische Hürden diesen Erfolg. Auch Fachkräftemangel und fehlende Finanzierung setzen die Jugendhilfe unter Druck.

„In vielen Betrieben ist heute die Arbeitskraft von jungen Menschen, die aus anderen Ländern zu uns gekommen sind, nicht mehr wegzudenken. Wenn heute Kommunen junge Geflüchtete bei Erreichen der Volljährigkeit einfach in Gemeinschaftsunterkünfte schicken, missachten sie die Bedeutung der Kinder- und Jugendhilfe und der Ausbildungseinrichtungen für die gesellschaftliche und berufliche Integration!“, so Eibl.

Es wäre längst an der Zeit, dass auf allen politischen Ebenen die Leistungen der Wohlfahrtspflege gewürdigt werden!

 

Sonderausgabe der Verbandszeitschrift Pädagogik Heute zum Thema Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge: https://lvke.de/wp-content/uploads/2024/01/00_Padagogik_heute_1_2020_Internet.pdf

Pressemeldung: „Wir haben viel geschafft!“ – 64 % der Geflüchteten erfolgreich integriert

Das Titelbild:
Gemalt von einem Geflüchteten aus der Erstaufnahme bei dem Projekt „Mohr-Villa ist bunt – Begegnungen beim künstlerischen Arbeiten“ – Mehr dazu unter https://www.mohr-villa.de/programm/kurse-und-treffpunkte/kunstwerkstatt/

Wir sind umgezogen!

Sehr geehrte Damen und Herren,

bitte beachten Sie:
wir sind umgezogen! Unsere neuen Hausanschrift ist die Adlzreiterstraße 22 in 80337 München.

Achtung: Die Postanschrift bleibt bis auf Weiteres zunächst bestehen: LVkE, Lessingstr. 1, 80336 München.
Über Änderungen halten wir Sie auf dem Laufenden.

Herzlich grüßt das Team der LVkE-Geschäftsstelle